Physik zum Anfassen und Selbermachen, kurz Physik für die Sinne hat am 5. Physikalischen Institut schon Tradition. Nun war die Ausstellung „Spiel der Kräfte“ erstmals außerhalb der Landesgrenzen vom 1. bis zum 19. März 2010 in Barcelona zu sehen.
Die Ausstellung som-hi! war ein Pilotprojekt an der Universität Barcelona, um Physik schon Grundschülern der 3. und 4. Klasse näher zu bringen und deren Neugier auf Wissenschaft zu wecken. Aus insgesamt 113 Schulbewerbungen mit 9.500 Schülerinnen und Schülern wurden 59 Schulen aus dem Großraum Barcelona mit insgesamt 4.500 Schülern ausgelost, die vom 1. bis zum 19.3.2010 die Ausstellung besuchen konnten.
Ziel der Ausstellung war es, die natürliche Neugier und Spaß der Kinder am Experimentieren aufzugreifen und Ihnen dafür ein Experimentierfeld mit 30 interessanten und überraschenden Experimenten zu bieten, das auch aktuelle Forschungsgebiete anhand anschaulicher Versuche begreifbar macht. Die Kinder konnten den Brückenentwurf von Leonardo da Vinci nachbauen, ließen Bälle schweben, lernten die Prinzipien von Teilchenfallen aus der modernen Atomphysik kennen oder gingen dem Geheimnis eines störrischen Koffers auf den Grund. Die Experimente zeigten physikalische Phänomene aus den Bereichen Optik, Mechanik, Magnetismus, Elektrostatik, Supraleiter und der Quantenphysik.
Anna Sanpera, Professorin am Theoretischen Institut an der Universität Barcelona in Bellaterra (UAB), wurde im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem 5. Physikalischen Institut der Universität Stuttgart auf die hiesigen Aktivitäten aufmerksam. Sie hat die Fachbereiche Physik und Didaktik an der UAB, die spanische Stiftung für Wissenschaft und Technologie (FECYT) sowie das Ministerium für Wissenschaft und Innovation (MICINN) von der Idee überzeugt, die Ausstellung nach Barcelona zu holen: „Unser Ziel ist es, dass der eine oder andere Schüler, der heute die Ausstellung besucht, in ein paar Jahren als Student oder Wissenschaftler wiederkommt. Wir greifen dabei gerne auf die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter von Tilman Pfau (Leiter des 5. Physikalischen Instituts) mit dem Bau von Experimentierstationen und der Konzeption von Ausstellungen zurück.“
Entwickelt und gebaut wurden die Exponate am 5. Physikalischen Institut mit Unterstützung der Werkstätten des Physikalischen Instituts und der Universität Stuttgart.
Seit Sommer 2009 wird die Ausstellung „Spiel der Kräfte“ sowie ein dazugehörendes Schülerlabor von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG im Rahmen des Teilprojekts „CO.CO.Mat goes public“ im Sonderforschungsbereich TRR21 gefördert. Die DFG unterstützt damit Projekte, die die Grundlagenforschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Kontakt
Karin Otter
Öffentlichkeitsarbeit, CZS Center QPhoton Geschäftsstelle
Robert Löw
Stellvertretender Institutsleiter